Donnerstag, 11. Dezember 2008

ode an den keks

Marie, das ist ein Keks wie ich ihn mag. Es beginnt schon beim Namen! Der allererste Mensch den ich mit dem Wort Keks in Verbindung bringe, ist meine Freundin Marie. Wie wunderbar, dass das anscheinend nicht nur bei mir so ist, sondern ein Keksbäcker in Kenya (der Keks wurde aus Nairobi importiert) genau dieselbe Assoziation bei „Keks“ hat. Das nenne ich geistige Globalisierung. Beim Essen dieses Kekses denke ich an Marie und an einen unbekannten Seelenverwandten Keksbäcker. Und die Verpackung! Rote Pappe, einfach und schön. Kein blingbling Schnickschnack, keine blöde Disneyfigur, die künstliche Aromastoffe vermuten lassen würde. Einfach Rot, meine Lieblingsfarbe. Kein augenblendendes Hochglanzpapier und keine verschnörkelte Schrift. Hier steht der Keks im Mittelpunkt. Ein runder, handlicher, schöner Keks. Er sieht aus, als hätte ihn eine kleine, lustige Oma gebacken und jeden einzeln sorgfältig mit einem Senfglas ausgestochen. Es ist kein lauter, schmieriger oder angsteinflößender Keks. Es ist ein höflicher Freund. Jeder neue Keks den man aus der Verpackung nimmt ist so wunderschön. So hell und gutgelaunt, als würde er einen sagen: „Ich wurde für dich geschaffen.“ Mit diesem Keks in der Hand spüre ich das waHre Glück des Lebens. Mein Herz ist für einen Moment in vollkommender Zufriedenheit.
Er hat die perfekte Kekskonsistenz. Nicht zu knackig gebackt. Nicht zu bröselig und nicht zu weich. Es ist ein fester Keks, aber er ist bereit sich zerkrümeln zu lassen. Er ist nicht einer dieser Kekse, wo die Zähne gegen eine störrische Härte kämpfen müssen und man beim Kauen ein lautes, unangenehmes Knörkseln im Ohre hat. Es ist ein angenehmes Knuspern.
Der Geschmack, neben dem Namen, das wichtigste: sanft, einfach, herb mit einer kleinen süßen Note. Kein Zuckerschock und keine schmierige, falsche, alberne Füllung. Ohne dicker Glasur, die von einem einfachen, nichtssagenden Möchtegern Durchschnittskekses ablenken wollen würde. Ein ehrlicher Keks. In seiner Natürlichkeit strahlt er die Vollkommenheit seines Seins aus. Er ist ruhig, schreit dich nicht an wie die andern Kekse. Er sieht dich an und mag dich, so wie du bist. Es ist einfach nur der Keks. Für einen Moment gibt es nur dich und den Keks. Und dann weiß du, es gibt einen Gott, der durch die kleinen Dinge des Lebens zu dir spricht.

5 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Ach Zecke. .

Das war bis jetzt der schönste Post. Vielleicht solltest du nach deiner Reise einen Bericht verfassen. Ich kenn da wen, der ist Schriftsteller, an den wendest du dich besser nicht oder so.

Nur was mich wundert: Warum willst du keine "verschnörkelte Schrift"? Vor Afrika wolltest du immer verschnörkelte Schrift. Was tut das Land mit dir?

PS: Habe immer noch kein Wasser losgeschickt. Wie knapp ist es zur Zeit und reicht nächste Woche?

Unknown hat gesagt…

Welch (sch)wall wunderbare Worte die durch deine Ode an mein Ohr dringen.
Liebste Zecke, wenn ich dies lese, dann scheint es als wärst du gar nicht weit weg. Als würden uns nur Sekunden voneinander trennen. Nur ein Wort, nur ein Lächeln, nur ein Atemzug.
Bei diesen Worten, schwindet meine Sehnsucht zu wissen wie du aussiehst, wie du klingst und wie deine Haare sich anfühlen wenn sie sich an meiner Nase reiben.
Und diese Sehnsucht schwindet nicht, weil du mir egal bist.
Nein, sie schwindet, weil es beim lesen dieser Worte so ist, als sässest du neben mir, lachtest du neben mir und kitzeltest meinen Nase mit deinen Ohren neben mir.
Diese Worte dringen durch meinen Mund in mein Ohr und wandern weiter in meine Herz. Dies vergisst einen Moment lang diesen Schmerz, deiner Abstinenz.
Zecke, ich rieche unter den Armen wie andere anderswo.
Das wollte ich dir nur damit sagen.
In Liebe I

Unknown hat gesagt…

Ilka haste mal wieder Internetz oder benutzt du aus Gründen der technischen Realisierbarkeit Zeckes?

Unknown hat gesagt…

Es tut mir leid Andreas, aber ich verstehe dein Kommentar einfach nicht. Ich habe hin und her gewälzt und bin dann zu dem Schluss gekommen, das er wohl einfach keinen Sinn macht.

Unknown hat gesagt…

AAAAAAAAAAaaaaaaaaaaach komm schon, jetzt tu toch nich so plötte!