Montag, 26. Januar 2009

Safari


Hu, natürlich musste das getan werden. Wenn ich schonmal in Afrika bin, muss auch eine Safaritour dazugehören. Mit Malie und Camilla und ein paar Männern die irgendwie hohe Tiere sind, sind wir große und kleine Tiere gucken gefahren. Mit Landcruisern sind wir 6 Stunden durch den riesigen Akagera-Nationalpark gefahren. Leider haben sich die Elefanten an diesem Tag in ihren Erdlöchern versteckt, und die Löwen in den Baumwipfeln. Aber ein Haufen Antilopen sprang um uns herum, ein Affe zeigte mir seinen roten Po und wunderbar nah standen wir ein paar großen Giraffen gegenüber. Auf einer großen weiten Wiese treffen sich die Tiere zur Mittagszeit. Warum weiß keiner so genau, vielleicht um ein paar Neuigkeiten auszutauschen. Wir kamen zwar ein bisschen spät, aber die Büffel, Zebras, Giraffen, Antilopen und tausend Schmetterlinge waren trotzdem noch da, um uns zu begrüßen. Vorsichtig sind wir aus unseren Wagen gestiegen und dann standen wir da. Kaum einer hat sich getraut was zu sagen, da es so ungewohnt still war. Sehr schön...

Mittwoch, 14. Januar 2009

Geburtstagsfüße von meinen Mitbewohnern


6 Ameisen tragen mir zum Ehrentag eine 2-Minuten-Nudel vorbei. Wie nett!

Samstag, 10. Januar 2009

es gibt jetzt t-shirts mit "free rose kabuye"...grad gesehen.

Donnerstag, 8. Januar 2009

so n affe in tanzania..oder ruanda...niemandsland, da zwischen halt. u u u

Mittwoch, 7. Januar 2009

Regentänze und ein nasser Hund

Da musste ich schon fast Lachen, als ich Didier erwischt habe, wie er während des Dankgebets unterm Tisch Radio gehört hat. Schließlich geht es nicht um ein bisschen Musik, sondern um die Ehre Ruandas. Fußball, um genau zu sein, und Tanzania führte 1 zu 0. Wie es ausging weiß ich nicht, leider, traurig, ja.Ich weiß nicht was los ist, aber rein optisch erinnert der Himmel hier an Deutschland. Mausgrau. Ekelhaft. Es nieselt. Pfui, wer will das denn. Du lieber Himmel jetzt Blitzt es auch noch...Donner. Icch muss aufpassen, meinen Rock nicht zu verlieren...der Wind. Wo bin ich denn hier? Schon heute Nachmittag flohen wir in unser Wärterhäuschen, in den Möchte-gern-Klassenraum, weil es aus Gießkannen schüttete. Eine Stunde haben wir gewartet und in der Zeit hat Fina mit den Kindern getanzt und gesungen, so dass mein kleines Häuschen wackelte. Erfüllt von kleinen, frohen Kinderstimmen und einem nassen Hund. Wo der herkam? Jean, schon ein Problemjunge von uns, kam heut pünktlich. Mit Begleitung. Einen kleinen Hund hatte er gefunden und ihn Micky genannt. Er kümmert sich sehr rührent um ihn, und ich habe das Gefühl, das Tier tut ihm gut. Ungewöhnlich eigentlich hier, sich mit einem Tier anzufreunden. Vor allem mit einem Hund. Das sind hier alles nur Straßenköter, herrenlos. Sie jaulen und heulen die ganze Nacht durch, man könnte meinen ein Rudel Wölfe sei auf den Straßen von Kigali unterwegs. Micky ist anders. Er ist klein, süß und folgt Jean aufs Wort. Ich glaub, da haben sich zwei gefunden.
Siehst du Jo, da bin ich ja doch noch irgendwie auf-den-Hund-gekommen. :D

Ein Dialog noch (er fand, ich bin stolz, auf Kinyarwanda statt, aber ich schreibs mal auf Deutsch hin, können die meisten von euch besser verstehen)

Sala: Wie alt bist du?
Eric: 19
S: Und wann hast du Geburtstag?
E: Ja...
S: Wann?
E: Hm...ah! 5.6.1987 (5.6. oder was andres9
S: 1987?
E: eeeeh! (ja)
S: Bist du dir sicher?
E: jaaaa
S: Bist du nicht 19?
E: Ja, 19
S: Eins von beiden stimmt nicht. Dann bist du 1989 geboren?
E: Hmmm??? neee...*er tippt in seinen Handytaschenrechner*...oh.

Eric, Ich und Fina:

Dienstag, 6. Januar 2009

Silvester

Schon viel früher hab ich das hier geschrieben, komme aber erst jetzt dazu, es zu posten

Ich sitze auf meinem Bett, der Weltuntergangsregen (oder zumindest ein Schauer in ähnlicher Form) knallt auf das Wellblechdach. In meinem Zimmer knackt die Decke und eventuell wird sie mir gleich auf den Kopf fallen. Das wäre recht ärgerlich, da ich gerade einen Hausputz wie die Mama ihn lieben würde, veranstalltet habe. Wusstet ihr, dass Kakerlacken ihre Brut bereits lebendig im Körper tragen? Marie hat gestern eine Kakerlake mit dem Schuh erschlagen und herraus kamen 20 neue Babykakerlaken. Ein bisschen wie ein Überraschungsei, so ein pussierliches Tierchen. Ich hoffe, dass jene Kakerlaken, welche ich bereits in meinem Zimmer erschlug, unfruchtbar oder leer waren. Jedenfalls habe ich heute beim aufräumen keine mehr gefunden. In den Koffer muss ich noch schauen, aber dazu nehm ich mir noch einen Beschützmichjungen bei die Hand.
Die Kakerlaken hier sind übrigens drei mal so groß wie normale. Und noch 2000 mal ekliger. Und sie sind echt Scheißtiere. Gott, warum??
Die letzten Tage waren ein auf und ab. Weihnachten war ganz nett, aber doch nicht das selbe wie zu Hause. Endlich haben die Ruander ihre Plastikbäume eingeräumt und auch der dicke Mann aus dem Supermarkt ist verschwunden. Nach Weihnachten hatte ich noch nen Motoradunfall. Da hat mein Motoradtaximann (man nimmt hier ja als Taxi ganz oft n Motorad) irgendwen gecrasht (intelligenter Weise benutzen die Fahrer hier öfter die Hupe als die Bremse. Eigentlich benutzen sie nie die Bremse, nur, wenn man absteigen will vielleicht). Wir sind dann beide an den Straßenrand geflogen. Den andern hats voll aus die socken gehauen, jedenfalls lagen dessen gelbe Plastikschuhe auf der Fahrbahn verteilt. Es ist Gott sei Dank niemanden ernsthaft was passiert. Ich hab ne Sch(l)ürfwunde am arm und ein großer blauer Fleck ziert meine Hüfte. Große blaue Flecken hab ich aber immer um diese Jahreszeit (Andenken an die Christmas Rock Night :) )
Silvester war der Knaller, nur ohne Knaller halt. Wir haben uns auf der East African Party mit 5000 andern fröhlichen Afrikanern warm getanzt und sind dann übergeschwungen, zu einer Privatparty mit Ruandern. Super sind die Ruander! Getanzt bis in die Puppen und niemand tanzt besser und ausgelassener und ansteckender wie die Leute hier. Um halb 8 sind wir dann zum Frühstück getunkelt (GOUDA! MEIN GOTT, GOUDA!!! Ich hatte seit 4 Monaten keinen Gouda mehr gegessen!) und dann in die Betten gefallen.
Es hat aufgehört zu Regnen. Vielleicht krieg ich noch einen Bus in die Stadt. Dann könnt ich mal wieder ins Internet und den Quatsch hier veröffentlichen :)

Samstag, 3. Januar 2009

Kinder und Affentanz


ABATEREKAMATA

Kuhmilch. Warum sich eine traditionel-dance-group für Kinder „Kuhmilch“ nennt bleibt mir schleierhaft. Beeindruckend war es trotzdem. Nachdem ich heute morgen um 4:45 aufgestanden bin, um 5:15 aufs Motorad gehopst bin und um 5:30 einen Bus Richtung Tanzania genommen hab, befand ich mich nach vier Stunden fahrt in der Vallachai. „Was will denn der Musungu (Weißer) hier?“, hör ich die Leute auf Kinyaruanda fragen, während sich das ganze Dorf im Halbkreis um mich versammelt. „Kommt mal alle her, ein Musungu!“. „Musungu, wohin willst du?“, fragt mich das einzige Motoradtaxi des Dorfes. „Ich weiß nicht so genau...“. Ich versuche Bosco anzurufen, der mich hier eigentlich abholen wollte. Da der Bus schneller war als geplant, ist B wohl noch auf dem Weg. Mist, mein Handy findet keine Verbindung. Ich fasse zusammen: Ich bin jenseits von aller westlicher Modernität, sonstwo in Afrika, 4 Stunden von Kigali entfernt, mein Handy geht nicht und ich habe keine Ahnung wo Bosco steckt. Ich habe hier in Ruanda allerdings schnell gelernt, alles gelassener zu sehen und nicht gleich zu verzweifeln. „No connection“, versuch ich den Männern um mir rum begreiflich zu machen. „Was redet sie da bloß...Gibt es jemanden, der englisch spricht? Wir brauchen einen Englischsprechenden!“, ruft einer in die Menge. Es findet sich einer, der mich halbgut verstehen kann und übersetzt. Der Motoradfahrer hat ein Handy und ruft Bsoco an: „ Ja hallo? guten Morgen, wie gehts? ja, hier steht so ein Muzungu rum, gehört der zu dir?“, den rest versteh ich nicht, bin aber erleichtert über die Hilfsbereitschaft der wildfremden Pampa-Bewohner. Bosco lässt sich schnell finden und nachdem wir eine Freundin und ihre Kinder besucht haben, latschen wir 6 Killometer über Stock und Stein weit weit, in die Welt der grünen Bananenpalmen. Weit und breit keine Elerizität, kein Klo, kein festes Haus. Lehmhütten, zum Teil, wie sie hier schon vor 50 Jahren aussahen. Dann erklimmen wir einen kleinen Hügel. Oben angekommen erwarten mich etwa 50 singende Kinder, eins davon haut wild auf eine Trommel. „Sie singen ein Willkommenslied“, erklärt mir Bosco. Ich werde sehr hezlich willkommen geheißen und dann führen mir die Tänzer ihre Kunst vor. Sie tanzen traditionell Ruandisch, strecken die Arme weit von sich, schwingen die Hüften und treten blitzschnell in einem mir unerkennbaren Takte die Füße auf den Boden. Die Tänzer nähern sich, tanzen in Paaren und im Kreis, dabei Kreisen ihre Oberkörper wie die großen Adler am Himmel, die ich manchmal von meinem Fenster in Kigali aus beobachte. Ehe ich mich verseh, bin ich mitten drin im Geschehen, man hat mich eingetanzt und ich muss es auch versuchen. Hilflos und ohne einem Hauch von Talent, aber zur Belustigung der Anwehsenden muss ich versuchen, mich tänzerisch mit einzubringen. Es geht natürlich schief, woher sollte auch afrikanisches Feuer in mein Blut gelangen.
Wieder zurückgelatscht führt mich Bosco zu einer großen Straße. Wie laufen etwa 20 Minuten entlang, außer zwei große LKW kommt uns nichts und niemand entgegen. Dann endlich ein Minibus, der uns zur Grenze Tanzanias bringen soll.
Dort angekommen dürfen wir auf die Brücke ins Niemandsland. Braunes Wasser fließt in strömen unter den Übergang hindurch darüber finden sich grüne Bäume zu einem kleinen Wald zusammen. In den Bäumen hängen, ich glaub es kaum, wildlebende Affen, die neugierig zu den Besuchern ihres Landes heraufschauen.
Bilder kommen. (sind da jetzt)



3.1.09