Dienstag, 14. Oktober 2008

Vorschule

Seit gestern gebe ich den Kindern Vorschulunterricht, um sie auf die erste Klasse vorzubereiten. Das ist ziemlich wichtig, sie würden sonst mit den "reicheren" Kindern nicht mithalten können. Das merkt man schnell. Sie wollen alle gerne lernen und bemühen sich richtig gut mitzuarbeiten. Aber sie haben große Probleme sich lange zu konzentrieren und sich Sachen zu merken. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich manchmal ein bisschen lachen muss. da liegen noch 4 Karten (2 Pärchen also) Memorie auf dem Tisch. Der erste wählt zwei Karten, sie passen nicht. Der nächste wählt genau die selben (sie passen, wer hätte es gedacht, wieder nicht). Der dritte wählt die zwei anderen Karten. Passen natürlich auch nicht. Der vierte darf nicht, weil er geschummelt hat und der fünfte hat schon wieder vergessen, dass das paar vom ersten nicht gepasst hat. Wählt es also nochmal und, der sechste kriegt beide Pärchen! Was für ein Genie! :)
Mit so einfachen Spielen kann man sie aber lange beschäftigen und meine Hoffnung ist es, so ihre Konzentration fördern zu können.
Katastrophal sind auch die ersten Schreibversuche. Für Mariko ist das "B" eine sehr frustrierende Sache. Nach 100 versuchen hat er die zwei Bäuche immernoch nicht an den Pinn gebracht. Seine so called "B"s erinnern eher an Hyroglyphen (ähm, das ist ein schwierigen wort,wie schreibt man das?) , er mal als B ein O mit schlange, eine Nudel, Kringel mit Zacken und behinderte Gummibären. Große Kunst wahrscheinlich, nur kein standart-B.
Also haben wir dann erstmal Buchstaben ausgemalt und es hat mich aus den Socken gehauen, dass viele der Kinder scheinbar zum ersten mal einen Buntstift in der Hand hielten. Es gibt viel zu tun und ich freu mich drauf :)

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Knastbrueder

Tatsaechlich, ein neues Gesicht. Schuechtern, mit dreckigem, zerrissenem Hemd (das genausogut ein Kleid haette sein koennen)und ohne Schuh stand er da, der kleine John. Nach dem MArie Terese ihn mit fragen loecherte, fanden wir herraus: er ist 8 oder 9 Jahre alt, so genau weiss er es nicht und hat eine alkoholkranke Mutter. Er waer noch nie in der Schule, aber immerhin einen Monat lang im Gefaengnis. Daher kennt er uebrigens noch zwei andere Kinder von uns, mit denen er gemeinsam verknackt wurde. Weil sie auf der Strasse rumlungerten.

Verrueckt, ein Kind gehoert doch nicht ins Gefaengnis. Das ist grosser Quatsch. Sehr grosser.

10 kleine megakinder...

Seit Montag faengt unsere arbeit an zu laufen. Marie Therese sucht mit uns die Kinder aus, die wir unterstuetzen koennen. Montag sassen 19 kleine hungrige Maeuler auf unseren Stufen. Leider mussten wir 10 wieder nach Hause schicken. Alle die bereits zur Schule gehen, koennen wir nicht unterstuetzen. Das ist sehr schade, aber da wir finanziell zur Zeit nur 16 Kinder versorgen koennen, ist das auswaehlen sehr hart. Aber wir haben uns dazu entschieden, die Aermsten zu unterstuetzen. Deshalb haben die Kids, die sich die Schule nicht leisten koennen erstmal vorrang. Dank der Spenden aus Deutschland koennen wir die Schulgebuehren tragen und ihnen taeglich eine Mittagessen ermoeglichen.
Gestern kam noch ein kleiner Junge dazu. Ich glaub er heisst Jean Bosco. Er sagt er ist 12, aber ich glaub er ist 8. So genau wissen die Kidner das auch nicht, sie wissen ihren Geburtstag nicht. Er stand da, ohne Schuhe, mit dreckigen Sachen und weinte ein bisschen. Er darf nicht mehr zur Schule, weil seine Mutter die Gebuehren nicht zahlen konnte. Seit Sonntag hatte er nichts mehr gegessen (gestern war Dienstag).

Mals schaun, ob heute wieder welche dazu kommen...Die Kinder kommen gleich, ich bin sehr gespannt und freue mich :)

Dienstag, 7. Oktober 2008

Ich bin ja so unglaublich genervt...

...Hura, mein Notebook ist kaputt! Nachdem meine Punkt-Taste nicht funktionieren wollet, kann es jetzt nicht mehr arbeiten, weil es pausenlos damit beschaeftigt ist, eine Millionen Punkte zu schreiben. Egal, in welches Textfeld ich komme, puuuuuuuuuuuuunkt........................................w.e.....n..n....ich....etw.as.....sc.h..re..i..b.e..n......w.ill.....s..iehts.....d.a...n..n...s..o...a..u.s.........j.u.chu....!
Ich habs auch schon auseinander gebaut, bringt aber nix. Jetzt muss ich an diesen unglaublich unglaublich unglaublich langsamen Rechnern arbeiten, die mir einfach nur auf den Keks gehen. Ich bin genervt, habe ich das schon erwaehnt??

In diesem Sinne: ............................................................

Montag, 6. Oktober 2008

tatatataDA

Da bin ich! Es wird Zeit mich mal zu melden, denn seit 2 Wochen wohne ich schon hier in Kigali, er Hauptstadt von Ruanda!
Es war ein höchst merkwürdiger Start. Nachdem ich mit Märi aus Holland wiederkam, hatte ich was am Magen musste mit Salzstangen und Kamilletee überleben... Zu blöd, dass das auch für meine Grillparty galt. Auch wenn ich all das gute Essen nur ansehen (nicht essen) drufte, war ich froh, euch allen noch einmal Tschö-mit-ö sagen zu dürfen.
Es ging übrigens turbulent (ich glaube, ich benutze dieses Wort grade zum ersten mal...fantastisch!) weiter! Am Tag meiner Abreise nach Berlin wunderte ich mich, warum mein Eltern um 5Uhr30 am frühstückstisch chillten, obwohl mein Zug in 15 minuten abfahren sollte. Um 5Uhr 31 wurde dann meinem Vater bewusst, dass wir uns um eine Stunde verrechnet hatten und ES HÖCHSTE EISENBAHN (haha wortspiel) war... Die Bahn war flott und fuhr ohne mich davon. Eine Stunde später, mit einem neuen Ticket (von neuem Geld bezahlt, weil das andere nicht umtauschbar war) fand ich mich auch dem kalten Teppichboden des ICEs wieder... Ohne Platzreservierung zwischen einer Hauptschulklasse auf Abschlussfahrt. Liks sang Rihana (oder jemand der sich für Rihana hielt) und rechts battelten sich 5 Bushidos.

Ich hatte einen sehr schönen Tag mit Sandy und Laura in Berlin. Wir freuten und über moderne Kunst, Starbucks und Frühstück mit Pancakes und Mangosaft. Solange, bis Laura und ich auf Grund eines Alergischen-Mango-Schocks meinerseits in die Notaufnahme radeln mussten. Dort knallte man mir dann, 8 Stunden vor Abflug, eine freundliche Nachtschicht diverse Alergiespritzen in den Arm und wir durften nach Hause.


Es klingt alles viel katastrophaler als es in Wirklichkeit war. Die gute Laura hat ganz fantastisch für mich gesorgt und ohje, die Nacht mit mir verradelt und mich sogar in aller Herrgottsfrühe zum Flughafen gebracht!